Umwelt und Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit von Verkehrssystemen ist nur bei Beachtung von fundierten ökonomische Prinzipien gewährleistet. Diese beziehen sich z.B. auf angemessene Budgetplanung, Kostendeckung, Priorisierung anhand von Kosten und Nutzen, modernes Rechnungswesen. Beispielsweise ist es ein nachhaltiges Prinzip nicht in neue Infrastrukturen zu investieren, wenn die Instandhaltung des existierenden Netzes nicht gewährleistet werden kann.

Externe Kosten sind ein wesentliches Merkmal des Verkehrs. Es handelt sich dabei um die Umwelt und Unfallkosten, die zwar durch die Nutzer verursacht, aber von der Allgemeinheit getragen werden. Eine Internalisierung der Kosten führt zu mehr Nachhaltigkeit im Verkehr.

Massenhafte Armut und soziale Ungleichheiten charakterisieren viele Schwellen- und Entwicklungsländer. Ein guter Zugang zu Märkten, Arbeitsplätzen und Dienstleistungen sichert die Nachhaltigkeit von Transportsystemen. Wenn beispielsweise in ländlichen Regionen von Entwicklungsländern der Zugang zu Märkten schlecht und die Transporttarife deshalb hoch sind, dann können Kleinbauern ihre Produkte kaum verkaufen und sind gezwungen in der Subsistenzwirtschaft zu bleiben. Transport- und Regionalplanung können einen wichtigen Beitrag leisten um der Armutsfalle zu entkommen.
In städtischen Gebieten hat Verkehr auch einen erheblichen Einfluss auf Armut. Oft leben arme Bevölkerungsschichten lang entfernt von den Zentren und Arbeitsstätten und können sich kaum die Fahrtkosten leisten. Sie nutzen daher häufiger nicht motorisierte Verkehrsmittel und sind größeren Unfallrisiken ausgesetzt, weil die Verkehrsinfrastruktur oft ungeeignet ist oder gänzlich fehlt.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass etwa zwei Millionen Menschen jährlich an den Folgen von Luftverschmutzung sterben. Insbesondere in den Megacities von Entwicklungsländern trägt Verkehr erheblich zur schlechten Luftqualität bei.

Die Nachhaltigkeit wird jedoch nicht nur durch Luftverschmutzung, Lärmbelastung und den Treibhauseffekt gefährdet, sondern auch durch Unfälle, Stauungen und Trennungseffekte. Die Industrieländer haben erfolgreich Lösungen entwickelt, um einige dieser Probleme zu lösen, die einfach in die sich schnell entwickelnden Länder transferiert werden können. TCP International berät bei dem Transfer in andere Länder und der Anpassung dieser Lösung an lokale Bedingungen.

Die Wirkungen des Treibhauseffekts sind bekannt und schnelles Handeln ist erforderlich, da Verkehr mit 25% zu den globalen CO2 Emissionen beiträgt. Folglich fordert die EU Kommission in ihrem letzten Weißbuch Verkehr, dass mindestens 60% der Treibhausgasemissionen bis 2050 reduziert werden sollen. „Für die nächsten 40 Jahre ist klar, dass der Verkehr sich nicht wie gewohnt weiter entwickeln kann.“ Obwohl das Ziel recht einfach zu sein scheint, ist die globale Umsetzung in Konzepte und Aktivitäten ein enorme Herausforderung, insbesondere weil die Motorisierung in den Schwellenländern momentan sehr schnell voranschreitet.